Gefährliche Fehler beim Barf
Barf oder auch generell selbst erstellte Rationen haben, wie so vieles, auch ihre Fehlerquellen. Aufgrund dessen ist es umso wichtiger, dass die Rationen immer gut durchdacht und geplant sind, zudem sollten grundsätzliche Fehler stets vermieden werden.
Hier habe ich euch eine kleine Liste mit typischen Fehlern zusammengestellt, die nicht passieren sollten. Bei einer Beratung durch Pascamus kläre ich euch natürlich immer über solche Dinge auf, in den erklärenden PDFs zu den Rationen findet ihr dazu auch einige Informationen.
Nährstoffdeckung
Die Nährstoffdeckung ist das häufigste Manko, das Tierärzte und Tierärztinnen an selbsterstellten Rationen auszusetzen haben. Und es stimmt, eine selbst erstellte Ration muss gut geplant sein, um alle Nährstoffbedarfswerte abzudecken und - fast wichtiger - kritische Stoffe nicht zu überdecken. Bei vielen Nährstoffen heißt es nämlich nicht "Viel hilft viel", ganz im Gegenteil.
Jedoch sind auch Fertigfuttermittel oft nicht ausreichend deckend oder enthalten viele Antinährstoffe. Zwar müssen sogenannte Alleinfuttermittel rein rechtlich gesehen ausreichend deckend sein, jedoch sind es faktisch leider viele nicht. Der Schluss vieler Tierärzt*innen, dass eine Fertigfutterernährung vor Mangelerscheinungen schützt, ist also leider ein Fehlschluss.
Vitamin A und D sind zwei der fettlöslichen Vitamine. Sie können leicht überdosiert werden und wirken im Körper dann toxisch. Jedoch sind sie auch unerlässlich und sollten daher nicht unterdeckt werden.
Calcium und Phosphor sowie einige weitere Mineralstoffe sind unverzichtbar, hemmen sich aber auch gegenseitig in ihrer Aufnahme. Das richtige Verhältnis ist hier also ausschlaggebend, das ist gerade bei der pauschalen Zugabe von Mineralstoffpulvern strengstens zu beachten.
Iod ist ein kritischer Nährstoff für eine gesunde Schilddrüsenfunktion. In zu hohen Dosen kann es schnell zu Schilddrüsenerkrankungen kommen. In vielen Mitttelchen ist leider Iod enthalten, beispielsweise in manchen Zahnpulver (Artikel: Zahnpülverchen und anderer Kram ). Auch schilddrüsennahe Gewebe wie Schlundfleisch enthalten gerne mal unberechenbare Iod-Mengen, sodass es schnell zur Überversorgung kommen kann. Diese Fleischsorten empfehle ich daher nicht.
Kupfer, Zink, Mangan und andere Mineralstoffe sind ein besonderes Thema im Barf für sich (Artikel: Das Zink-, Mangan- & Kupferproblem ).
Manche Stoffe in Lebensmitteln wie Getreide sind zudem sogenannte Anti-Nährstoffe (Anti-Nutritiva). Sie hemmen die Aufnahme von Nährstoffen oder verhindern sie sogar ganz. Phytat ist da das berühmteste Beispiel, aber auch sehr hohe Gehalte an zB Calcium agieren antinutritiv. Sollten also viele Antinutritiva in einer Ration enthalten sein, da hohe Kohlenhydrat-Gehalte bspw. krankheitsbedingt notwendig sind, ist es wichtig dies in der Bedarfsdeckung miteinzubeziehen und ggf. ein höheres Level an Nährstoffen zuzuführen als es ohne Antinutritiva nötig wäre.
Die Liste geht noch endlos weiter, das macht eine Ernährungsberatung für Anfänger umso wichtiger. Aber natürlich kann sich dieses Wissen auch selbst angelesen werden, wenn man es sich zutraut.
Lebensmittelhygiene
Auch ein berühmter Punkt vieler Tierärzt*innen. Lebensmittelhygiene ist im Umgang mit rohem Fleisch das A und O. In meinen erklärenden PDFs werdet ihr ausführlich darüber informiert. Hier sei dazu noch gesagt, dass leider nicht nur rohes Fleisch eine potentielle Infektionsgefahr ist. Verschiedene Studien zeigen, dass auch Fertigfuttermittel und vor allem Trockenkauartikel häufig mit Salmonellen belastet sind. Die gute Nachricht: Salmonellen sind für gesunde Hunde und Katzen mit leistungsfähigem Immunsystem in der Regel kein Problem. Jedoch sind sie für uns Menschen umso gefährlicher. Im Umgang mit rohem Fleisch ist es daher wichtig, die Lebensmittelhygiene einzuhalten um sich selbst, andere und unter Umständen auch seine Tiere nicht zu gefährden.
Auch andere Erreger wie Campylobacter, Listerien, Yersinien, Toxoplasmen etc. können in rohem Fleisch vorkommen. Bei eingehaltener Lebensmittelhygiene stellen diese Erreger für gesunde Tiere jedoch meist kein Problem dar, für uns Halter*innen gilt dasselbe wie für Salmonellen. Jedoch empfehle ich bei immunsuppressierten Menschen im Haushalt (sehr kleine Kinder, Schwangere Personen, Erkrankte Personen) oft, dass lieber gekocht wird bzw. kläre über die Risiken auf. Gerade Toxoplasmose wird schnell über rohes Fleisch übertragen, dies stellt vor allem bei Schwangeren ein Problem dar. Der Erreger ist als klassischer Katzenklo-Erreger bekannt, kommt jedoch auch in rohem Fleisch und noch viel häufiger in der Erde draußen vor.
Ein speziellerer aber auch einfacherer Fall sind die Rickettsien, sie kommen in lachsartigen Fischen vor, können aber sehr einfach durch Gefrieren unter -18 Grad für 3 Wochen abgetötet werden. Oder man kocht den Fisch.
Multiresistente Keime sind ebenfalls ein wachsender Punkt, der uns Menschen ebenfalls betrifft. Hier ist die Studienlage meines Wissens noch nicht ausgereift genug, um eine Risiko-Beurteilung vornehmen zu können. Potentiell könnte sich das Tier auch durch die Aufnahme von Kot infizierter Weidetiere infizieren. Durch zu pauschale und vorschnelle Behandlung mit Antibiosen ohne die nötigen Resistenzbestimmungen ist dieses Thema leider unumgänglich. Es existieren einige Beurteilungen aufgrund kleiner Studien (meist max. 50 Proben oder Versuchstiere) aus der Mikrobiologie, die von der Rohfleischfütterung von Haustieren abraten. Dies sollte jedoch differenziert betrachtet werden, dazu hier mehr: Multiresistente Erreger & Barf
Botulismus
Botulismus ist eine Erkrankung, die durch das Botulinumtoxin des Bakterium Chlostridium botulinom ausgelöst wird und sehr gefährlich werden kann. Diese Bakterien sind sogenannte Anaerobier, das bedeutet, dass sie in sauerstoffarmer bis sauerstofffreier Umgebung leben und im Kontakt mit Sauerstoff schnell oder sogar sofort sterben oder deaktiviert werden.
Im Umgang mit Lebensmitteln ist das wichtig, da wir hin und wieder mit vakuumierten Packungen arbeiten. Taut man einvakuumiertes Fleisch nun auf ohne das Vakuum zu lösen (durch aufschneiden oder komplettes herausnehmen aus der Verpackung), kann es passieren dass diese Chlostridien sich vermehren und das Toxin produzieren, das dann letztlich die Erkrankung auslöst. Daher ist es wichtig das Vakuum stets zu lösen. Wenn ihr nicht sicher seid ob das Produkt vakuumiert ist, schneidet es vorsichtshalber lieber auf und erkundigt euch für die nächste Portion beim Hersteller, ob es sich um eine vakuumierte Verpackung handelt.
Sollte es passiert sein, dass etwas Vakuumiertes versehentlich vollverschlossen aufgetaut wurde, empfehle ich zur Sicherheit das Produkt zu verwerfen, auch wenn ein Garen über lange Zeit bei passender Kerntemperatur das Toxin deaktivieren könnte.
Giftige Lebensmittel
Es gibt einige Lebensmittel, die für uns Menschen unbedenklich, für Hunde und Katzen jedoch giftig, also toxisch, sind. Vor allem Katzen reagieren da deutlich empfindlicher.
Klassische Beispiele sind Schokolade und Trauben/Rosinen. Die Liste ist jedoch deutlich länger. Ein nicht zu unterschätzender Punkt sind auch Humanarzneimittel. Viele sind zwar auch bei Tieren anwendbar unter tierärztlicher Umwidmung (Artikel: Tierarzneimittelgesetz (TAMG) , jedoch gibt es auch viele die toxisch wirken. Ibuprofen ist da das beste Beispiel, es sollte bei Tieren nie angewendet werden. Auch Lauchpflanzen wie Zwiebeln, Schalotten und in gewissem Maße Knoblauch sind giftig für Hunde und vor allem Katzen. Knoblauch kann in bestimmten Fällen für Hunde eine Ausnahme darstellen, dann jedoch sehr vorsichtig dosiert.
Ätherische Öle (auch in Tinkturen und Kräutern) sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, vor allem bei Katzen.
Weitere giftige Lebensmittel-Beispiele: Obstkerne und Steine, Auberginen, Avocados, rohe Gartenbohnen, rohe Holunderbeeren, rohe Kartoffeln, grüne Tomaten und Paprika, Muskatnuss, Macadamia, Kakao/Schokolade, Schwarznussschalen, Tee, Kaffee, Nikotin, viele Zimmerpflanzen, Schädlingsgifte, viele Reinigungsmittel und vieles mehr.
Ein besonderer Fall ist Xylit, auch Birkenzucker genannt. Dieser Zuckerersatzstoff, der oft in Kaugummis und zuckerfreien Lebensmitteln vorkommt, ist bereits in sehr geringen Mengen hochtoxisch für Hunde und vermutlich auch Katzen.
Rohes Schweinefleisch (Aujeszky-Gefahr)
Die Aujeszky-Krankheit, auch Pseudowut genannt, wird durch das Aujeszky-Virus ausgelöst. Dieser Erreger gilt in Deutschland als ausgerottet, er ist jedoch für Menschen nicht gefährlich und wird daher nicht allzu häufig mehr getestet. Wildschweine werden gar nicht mehr getestet. Die Pseudowut hat ihren Namen durch die extreme symptomatische Ähnlichkeit zu Tollwut. Genauso wie Tollwut verläuft die Pseudowut immer tödlich. Zudem erzwingt die Symptomatik einen Tollwut-Verdacht, der gerade bei ungeimpften Tieren gemäß des Seuchenschutzes IMMER zur Euthanasie des Tieres führt. Tollwut ist leider nur nach dem Tod des Tieres diagnostizierbar, daher ist diese Maßnahme zum Seuchenschutz extrem wichtig.
Daher der ganz einfache Grundsatz zur Sicherheit: Keine rohen Schweineprodukte für Hunde und Katzen, egal welcher Herkunft. Und schon dreimal kein Wildschwein oder Schweinefleisch aus dem Ausland. Ordentlich gegart kann jedoch alles ruhig gegeben werden.
Knochenfütterung
Hier der wichtigste Grundsatz: Niemals gekochte/gegarte Knochen verfüttern! Splittergefahr! Rohe Knochen jedoch, gegeben als sogenannte RFK (rohfleischige Knochen) mit ordentlich Fleisch dran, sind ein wichtiger Bestandteil einer jeden Barf-Ration als Calcium- und Phosphorlieferant. Können oder sollen sie nicht gegeben werden, müssen sie adäquat ersetzt werden.
Grundsätzlich geht jede Knochenfütterung mit einem gewissen Risiko einher. Zu hohe Knochenmengen können zum weißen Knochenkot und dadurch zu einer Reihe gefährlicher Verdauungsprobleme führen, u.a. Verstopfung bis hin zum Darmverschluss. Auch zu große abgeschluckte Knochenteile können Magen- und Darmausgänge verlegen und gefährlich werden. Daher sollten extreme Schlingfresser niemals ganze oder große Knochenteile bekommen. Hier kann beispielsweise auf gewolfte Knochen gewechselt werden.
Kann das Tier aber gut mit Knochen umgehen, können weichere Knochen gefüttert werden. Ein kleines Risiko bleibt jedoch immer.
Der umso wichtigere Punkt ist, dass niemals zu harte Knochen gegeben werden. Das bedeutet alles an tragenden Knochen von Tieren über Putengröße ist tabu. Auch die beliebten Beinscheiben vom Schlachter. Sie sind nicht nur zu hart und führen zu schnell zu Zahnfrakturen (sehr schmerzhafter Notfall!), sondern können sich durch ihre Donut-Form auch super über den Unterkiefer stülpen und müssen dann unter Narkose entfernt werden.
Geeignete RFK sind beispielsweise Geflügelhälse, Karkassen und Beine/Flügel von Geflügel sowie Rippen und Brustbein kleinerer Wiederkäuer (Lamm, Reh, Ziege, Kalb). Diese sind durch ihre recht weiche Beschaffenheit auch gut kaubar und splittern im rohen Zustand nicht, sodass die oben genannten Gefahren minimiert werden.
Katzen nehmen ganze RFK idR nicht an, hier kommen meist gewolfte Knochen zum Einsatz.
Selbstgemachte Verdauungsprobleme
Vorweg, auch diverses Fertigfutter kann bei mehr oder weniger empfindlichen Tieren zu Verdauungsproblemen führen. Eine Umstellung auf vor allem rohe Rationen sollte jedoch immer etwas vorsichtig erfolgen. Der Verdauungstrakt unserer Lieblinge muss sich an die rohe und hochverdauliche Kost erst anpassen. Bei einer Beratung durch Pascamus bekommt ihr natürlich einen detailierten Umstellungsplan, wenn noch nicht roh gefüttert wird.
Ein weiteres Verdauungsproblem kann durch unpassende Fütterungstechnik entstehen. Zu kalte oder sogar gefrorene Kost kann den Verdauungstrakt schnell überfordern.
Auch zu hoher Gehalt an schwerverdaulichen Geweben wie Pansen oder bindegewebsreichem Fleisch mit hohem Sehnenanteil kann zu ordentlich Pupserei und weiteren Problemen führen. Hier reagiert jedes Tier anders, Pansen wird zum Beispiel nach ordentlicher Umstellung meist gut vertragen. Die Einführung sollte jedoch stets vorsichtig erfolgen. Zu viel bindegewebsreiche Kost kann leider auch zu einer Dysbiose führen, das bedeutet, dass das Mikrobiom des Darms falsch oder zu wenig mit physiologischen Mikroorganismen besiedelt ist. Auch dies äußert sich in Verdauungsproblemen.
Fett- und Energiegehalt
Barf-Rationen und selbstgekochtes Futter sind deutlich besser verdaulich und energetisch umsetzbar als hochverarbeitetes Fertigfutter mit hohem Kohlenhydratanteil. Daher ist der Energiebedarf an Kilokalorien beim Wechsel auf eigene Rationen meist etwas niedriger. Dies berücksichtige ich in den Rationen selbstverständlich, das Gewicht sollte trotzdem die ersten Wochen bis Monate hin und wieder kontrolliert werden, um ggf. Anpassungen vorzunehmen.
Fett ist der Hauptenergielieferant der meisten Rationen für gesunde Tiere. Jedoch kann es bei zu hohen Fettmengen schnell zu Verdauungsproblemen und sogar Erkrankungen kommen. Beim gesunden Tier bewegen wir uns immer zwischen 15 und 25% Fettgehalt im Muskelfleischanteil. Dies ist ein höherer Wert als bei den meisten Fertigfuttern, daher sollte die Umstellung vorsichtig mit zunächst niedrigerem Fettgehalt erfolgen.
Ein dauerhaft zu niedriger Fettgehalt führt hingegen zu viel zu hohen Futtermengen und somit hohen Kosten bis hin zur Verschwendung, zudem kann es dem Tier je nach Ausmaß an essenziellen Fettsäuren und nötiger Energie fehlen. Die richtige Balance ist hier also auch, wie überall, entscheidend.
Proteingehalt
Proteine sind ein wichtiger Teil der Ernähung aller Tiere, auch von uns Menschen. Sie liefern die Bausteine, aus dem unser Körper Gewebe aufbaut, erneuert und instand hält, die Aminosäuren. Häufig heißt es, dass Barf-Rationen zu viele Proteine enthalten. Bei gesunden Tieren (und auch bei den meisten Erkrankungen) ist ein hoher Proteingehalt aber kein Problem. Wichtig ist hier, dass es sich um gut verdauliches Protein handelt, damit es nicht zur Fehlverdauung kommt.
Das Thema Proteingehalt muss allerdings bei Erkrankungen, vor allem der Leber und Nieren, genau betrachtet werden. Gewisse Erkrankungen erfordern sogar eine deutliche Unterversorgung mit Proteinen, die beim gesunden Tier zu Schäden führen würde. Eine bewusste Mangelernährung also. Diese Erkrankungen sind allerdings selten, chronisch und meist unheilbar. Wir betreiben mit der Unterversorgung eine Art lebensverlängernde und symptomlindernde Behandlung, keinesfalls kann sie heilen.
Thiaminasehaltiger Fisch
Manche Fische enthalten hohe Mengen an Thiaminase, einem Enzym, dass essenzielle Vitamine zerstört. Hohe Mengen dieser Fischsorten können also zum sekundären Vitaminmangel führen, das Tier erhält nicht genug, obwohl genug gefressen wird. Thiaminasehaltige Fischsorten sind zB: Karpfen, Stint, Barsch, Zander, Thunfisch, Sardelle, Makrele und Hering. Die Thiaminase kann durch Erhitzen deaktiviert werden, falls für Allergiker keine anderen Sorten infrage kommen. Besser ist es jedoch thiaminasearme Fischsorten zu verwenden. Jede Fischsorte sollte allerdings möglichst hohe Gehalte an Vitamin D aufweisen (zB Sprotte, Lachs, Forelle etc.), da der Fisch sonst keinen nennenswerten Vorteil in der Ration erbringt, ggf. aber mit Schwermetallen belasten kann. Hier muss Risiko-Nutzen abgewogen werden, vor allem bei Wildfisch. Auch Farmfisch hat seine Probleme, wie die Belastung mit Antibiotika. In jedem Fall sollte auf gute Herkunft geachtet werden.
Schadstoffbelastungen
Schadstoffe umgeben uns leider immer und zu jeder Zeit. Ihr Gehalt steigt, mittlerweile werden diverse Schadstoffe bereits in Muttermilch nachgewiesen, im Durchschnitt nimmt der Mensch ca. eine Kreditkarte an Mikroplastik-Menge jährlich zu sich.
In der Tierernährung ist Mikroplastik vor allem bei der Fischfütterung ein Problem. Hier kommt zudem die Schwermetallbelastung hinzu, vor allem bei fettreichen Seefischen wie Thunfisch und Lachs. Farmfisch hingegen ist häufig von minderer Nährstoffqualität durch einseitige Fütterung und oft mit Antibiotika belastet. Wildfisch ist daher vorzuziehen, hier jedoch sollte auch auf die Herkunft geachtet werden, da wir es mit immer steigender Überfischung der Meere zu tun haben. Im Zweifel lässt sich Fisch in der Ration aber gut ersetzen.
Lachsöl hingegen ist nahezu immer unerlässlich für ein passendes Omega-3-6-Fettsäuren-Profil. Lediglich bei der ausschließlichen Fütterung von Weidefleisch kann darauf verzichtet werden. Säugetiere und Geflügel aus konventioneller Massentierhaltung weist leider kein ausreichendes Fettsäuren-Profil mehr auf durch einseitige Fütterung. Doch auch beim Lachsöl muss auf die Schadstoffbelastung geachtet werden. Ein chargenaktuelles Schwermetallprofil sollte daher dazugehören, ggf. kann dies beim Hersteller angefragt werden. Mehr dazu: Auswahl der richtigen Zusätze .
Auch Fleisch enthält mehr oder weniger Schadstoffe, die wachsende Antibiotika-Belastung aus der Nutztierhaltung ist ein großer Punkt. Natürlich dürfen Tiere nach einer Antibiose eine gewisse Zeit nicht geschlachtet und verwertet werden, um Antibiotika-Rückstände zu vermeiden, und auch sind präventive pauschale Antibiosen ohne Indikation nicht zulässig. Schadstoffuntersuchungen und Screenings sprechen da aber leider eine ganz andere Sprache. Die Herkunft des Fleisches sollte also möglichst gut sein, deutsches Fleisch ist aufgrund der vielen Regulationen auch vorzuziehen. Ein völliges Vermeiden jeglicher Belastung ist aber nicht möglich. Das gilt natürlich auch für Fertigfutter.
In Fertigfutter wird leider zudem eine zunehmend hohe Belastung an Umweltgiften wie Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Durch zunehmenden Einsatz dieser ist das natürlich recht selbstverständlich. Auch Lebensmittel für Menschen bleibt seltenst unbelastet und somit ist leider auch eine Barf- oder Kochration ggf. belastet. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass man mit einer kontrollierten Herkunft der Inhaltsstoffe die Belastung etwas reduzieren kann, indem man die Herkunft selbst auswählt.